Es wird Zeit getauscht. Zeit ist für alle gleich, dadurch ist jede Arbeit ist gleich viel wert, weil jede Stunde Arbeit immer sechzig Minuten dauert. Egal ob Herzchirurg oder Wasserträger. Gut, die Beispiele sind jetzt vielleicht ein klein wenig übertrieben, aber dies ist der Grundgedanke: Zeit ist für alle gleich. Für Zeit gibt es keine Inflation. Eine Stunde hat in hundert Jahren immer noch sechzig Minuten. Versprochen!
Logisch, wenn ich etwas tausche, gebe ich kein Geld aus. Das ist jedem sofort klar!
Bumerang ist jedenfalls kein Geld. Geld hat den Gegenwert aller Güter. Steigt die Geldmenge, aber nicht die Summe aller Waren, so wird das Geld immer weniger Wert. In Fachkreisen wird sowas Inflation genannt.
Bumerang ist Zeit. Zeit ist in unserer Welt eine feste Konstante und läuft immer gleich schnell (von kleineren Abweichungen durch Geschwindigkeit, Gravitation und Wartezimmer mal abgesehen). Deswegen ist Zeit die stabilste Währung überhaupt.
Beim Tauschen kommt immer was zurück. Wie ein Bumerang ...
Hier muss man jetzt etwas um die Ecke denken. Wenn ich etwas gut kann, dann ist das in Nullkommanichts erledigt. Was ich schlecht oder gar nicht beherrsche dauert ewig!
Also mache ich für mich und andere meine Lieblingstätigkeiten und lasse andere, die es (mit Freude!) besser können, für mich ungeliebtes erledigen. So werden Dinge für alle schneller erledigt. Das spart Zeit für alle.
Wenn ich einen Reißverschluss einnähen müsste, wäre ich nach zehn Stunden mit den Nerven völlig fertig und die Hose ein Fall für den Mülleimer. Hier ist das Tauschnetz ein wahrer Lebensretter!
Im Tauschnetz gibt viele phantastische Angebote, die man sich ganz leicht leisten kann. Sachen, an die man (in dieser Qualität) gewöhnlich nicht kommt. So erhält man Luxus pur, ohne schlechtes schwäbisches Gewissen. Fast ein bisschen wie Seele streicheln.
Ich habe mehr Zeit, mache das was mir Spaß macht und gebe weniger Geld aus und erhalte meistens bessere Sachen, als üblich. Das sollte doch glücklich machen?
Selbst der eine oder andere Fisch musste schon mal feststellen, dass die Sache einen Haken hat. Auf den Fisch komme ich aber später noch zu zurück.
Der größte Haken ist, dass man für andere arbeiten oder Sachen hergeben muss. Geben und Nehmen sollte ausgeglichen sein.
Und genau hier liegt das Problem. Eigentlich sind es sogar zwei. Denn zum einen muss man was tun(!) und zum anderen muss der (gewünschte) Tauschpartner das auch wollen, was man anbietet und das jetzt und nur von dir! Oh, entschuldige bitte, wir sind hier per du.